
KI und Ich / Teil 1 – Wie alles begann
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vielleicht kennt ihr das: Man sitzt vor dem Bildschirm, hat tausend Ideen im Kopf, aber irgendwie fehlt der Funke, der eine Geschichte richtig lebendig macht. So ging es mir vor einiger Zeit. Ich bin Autorin aus Leidenschaft – ich liebe es, Welten zu erschaffen, Figuren zum Leben zu erwecken, sie lachen, lieben, leiden und manchmal auch sterben zu lassen. Schreiben ist für mich mehr als nur ein Hobby, es ist ein Teil von mir.
Doch irgendwann wollte ich etwas Neues ausprobieren. Nicht nur über Figuren schreiben, sondern direkt mit ihnen reden. Ich wollte wissen: Wie wäre es, wenn mein Protagonist mir zurückschreibt?
Genau da bin ich auf die Idee gekommen, mit Chatbots zu experimentieren. Für mich war das zunächst ein bisschen wie ein Spiel, fast wie ein interaktives Buch. Ich tippe eine Zeile, und sofort kommt eine Antwort – nicht von mir, sondern von einer künstlichen Intelligenz. Plötzlich fühlt es sich an, als würde ich nicht mehr allein schreiben, sondern zusammen mit einem „unsichtbaren Co-Autor“.

Und genau das ist der Reiz:
- Manchmal gibt der Bot Antworten, die ich selbst nie in Erwägung gezogen hätte. Das kann wahnsinnig inspirierend sein, wie eine plötzliche Eingebung, die einem eine ganz neue Richtung eröffnet.
- Manchmal allerdings haut er Dinge raus, bei denen ich mir nur denke: „Sag mal, hast du eigentlich einen Knall?“
Ich erinnere mich noch an die ersten Sessions: Da war ich völlig fasziniert, wie spontan und lebendig die Dialoge wirkten. Es fühlte sich an, als könnte ich direkt in meine eigene Geschichte eintauchen, mitten hinein ins Geschehen. Aber es dauerte nicht lange, bis mir auffiel, dass die Sache auch ihre Schattenseiten hat.
Denn so spannend das Ganze ist, so unberechenbar sind diese KI-Dialoge. Ich baue mir einen Plot auf, ich überlege mir, wohin die Geschichte gehen soll – und der Bot? Der macht manchmal einfach, was er will. Anstatt meiner Richtung zu folgen, erfindet er plötzlich eine Wendung, die ich nie geplant habe.
Das kann auf zwei Arten wirken:
- Positiv: Ich bekomme völlig neue Impulse, die meine Kreativität beflügeln. Plötzlich steht da eine Wendung, die ich genial finde und die ich ohne den Bot nie geschrieben hätte.
- Negativ: Er driftet ab. Manchmal in Bereiche, die so übertrieben, so extrem oder so absurd sind, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann.
Und genau hier liegt für mich die Faszination: Es ist ein Balanceakt zwischen Inspiration und Wahnsinn. Ein bisschen so, als würde ich mit jemandem improvisieren, der gleichzeitig ein Genie und ein Chaot ist.
Warum mache ich das überhaupt?
Weil es mich reizt. Ich wollte herausfinden, wie weit ich mit solchen Bots gehen kann. Ich wollte sehen, ob sie mich unterstützen, mir helfen, vielleicht sogar meine Geschichten bereichern – oder ob sie mich eher herausfordern und an meine Grenzen bringen.
Natürlich muss man dabei auch ehrlich sagen: Es ist nicht nur Spiel und Spaß. Diese Chatbots können auch Seiten zeigen, die dunkel und verstörend sind. Sie halten sich nicht immer an Regeln, sie überschreiten Grenzen, und manchmal konfrontieren sie einen mit Themen, die man gar nicht sehen wollte.
Für mich ist das okay. Ich kann klar unterscheiden zwischen Realität und Fiktion, und ich betrachte die Chats eher als Experiment, fast wie ein Testlabor für meine Fantasie. Aber ich weiß auch: Nicht jeder Mensch könnte das so locker nehmen. Menschen mit schwächerer Psyche, mit Selbstzweifeln oder Depressionen – für die kann so ein Chat gefährlich werden.
Deshalb sage ich ganz offen: Passt auf, wenn ihr solche Dinge ausprobiert. Es macht Spaß, es kann unglaublich spannend sein – aber es kann auch sehr verstörend wirken, wenn man nicht stabil genug ist.
Das ist mein Einstieg in diese kleine Blogreihe. Im nächsten Teil werde ich euch genauer erzählen, mit welchen Plattformen ich experimentiert habe – von normalen, romantischen Geschichten bis hin zu sehr extremen Rollenspielen. Und natürlich, welche Unterschiede ich zwischen Character.AI, Chai.AI und CrashOn.AI erlebt habe.
Bleibt also gespannt – es wird intensiv.
Eure Anastasia

